Architektur & Bau Forum lädt am 8. November gemeinsam mit den Eigentümern, Norbert Winkelmayer (Sans Souci Group) & Friedrich Gruber (6B47 Real Estate Investors) zu einer exklusiven Architekturführung in das neue „PhilsPlace“.
Eine junge österreichische Architektin wagt den Sprung in den fernen Kontinent und eröffnet in der 18-Millionen-Metropole Lagos ein Büro. Sie ist gekommen, um zu bleiben. Eine mutige und hürdenreiche Entscheidung mit der Chance, an der Entwicklung im bevölkerungsreichsten Land Afrikas mitzuwirken.
Fotografie: Larry Williams
URBANES WOHNEN DER LUXUSKLASSE – Erstmals entsteht in Wien ein Projekt des italienischen Architekten Renzo Piano. Die 346 Parkapartments beginnen quasi erst im 4. Stockwerk. Auf Pylonen gestelzt ermöglichen sie urbanes Wohnen der Luxusklasse mit Fernblicken in alle Himmelsrichtungen. Das weithin sichtbare Landmark wird im Frühjahr 2019 eröffnet.
„Flying Saucer“ von Raimund Abraham gelandet.
Haus für Musiker auf der ehemaligen NATO-Raketenbasis in Hombroich bei Düsseldorf gesichert. Abraham entwarf es für seinen Freund Karl-Heinz Müller, den visionären Gründer der Museumsinsel Hombroich. Nach dessen Tod 2007 und dem tödlichen Unfall des Architekten 2010 war die Zukunft des Rohbaus ungewiss. Der noch offene Betonbau war ungeschützt dem Wetter ausgesetzt und drohte zu verfallen. Nun konnte die Stiftung die Gebäudehülle schließen und die Innenfassade mit Lärchenholz nach den ursprünglichen Plänen Abrahams vollenden. Für die monolytische Struktur wählte Abraham Beton. Ein Material, dessen Präsenz man körperlich spüren soll: „Ein Monument braucht es auf diesem ehemaligen unwirtlichen NATO-Gelände, einem Raketenstützpunkt“.
Mit der axialen Ausrichtung zum Watchtower, der Neigung der Dachscheibe, gleicht das Gebäude einem „Flying Saucer“ (Eric Owen Moss), „der zur Landung ansetzt“ (Abraham). Die Wahl, die Dachscheibe ebenfalls aus Beton zu fertigen, war ein technisches Wagnis, das gelungen ist, wie die Leichtigkeit, mit der diese leicht abgehoben eher über dem Gebäude schwebt, als auf ihm aufliegt, zeigt. Die Rampen und Stiegen im Inneren aus 9mm Edelstahl kontrastieren dynamisch mit der umgebenden Schwere. Ob der Innenausbau als Herberge für Musiker, Bibliothek, Studios und Veranstaltungen fertiggestellt wird, ist noch nicht entschieden. Ob die Vollendung im Sinne Abrahams ist, wissen wir nicht. Dass damit eine Ikone visionärer Architektur gesichert ist, ist jedenfalls positiv zu bewerten.
Ein neues Planungsinstrument. Die Möglichkeit, mittels zivilrechtlicher Verträge Planungsgewinne aus Flächenumwidmungen zugunsten der Schaffung öffentlicher Mehrwerte abzuschöpfen, ist positiv zu sehen. Unbehagen bereiten Kritikern bei dem Pakt zwischen öffentlicher Hand und der Wirtschaft jedoch die Intransparenz der Verträge, unklare Rahmenbedingungen, fehlende Qualitätssicherung und das Fehlen allgemein verbindlicher Richtlinien und Planungsziele seitens der Politik und Stadtplanung.
Publiziert in Architektur & Bauforum Mai 2017 Link: https://www.bauforum.at/architektur-bauforum/staedtebauliche-vertraege-der-pakt-mit-dem-investor-144215
Projekte auf Basis städtebaulicher Verträge werden augenblicklich sehr kontrovers diskutiert. Als Pakt zwischen der Wirtschaft und der öffentlichen Hand werden sie von Gegnern als intransparent, anlassbezogen und zu investorenfreundlich kritisiert. Im Zentrum der Kritik stehen immer Einzelprojekte. Dabei gibt es erst fünf städtebauliche Verträge, wie u. a. die Projekte Triiiple, die Danube Flats, Wildgarten-Wohnen am Rosenhügel, Siemensäcker und Senekowitschgasse. Weitere sieben Projekte sind in Verhandlung, darunter der „Heumarkt“, ein weiteres Dutzend Projekte, so Christoph Chorherr, steht in der Warteschleife. Bezogen auf die Menge der Bauvorhaben in der Stadt ist das ein relativ kleines Volumen. Das Interesse der Investoren ist groß. Das Interesse der Stadt ebenso, denn die Verträge ermöglichen der Stadt, dass ihr Investoren und Projektentwickler etwas vom Kuchen abgeben. Sie können zur Übernahme von Kosten für Infrastrukturen verpflichtet werden oder müssen bei frei finanzierten Wohnbauten einen Prozentsatz der Wohnfläche für Sozialwohnungen bereitstellen. In Zeiten leerer Staatskassen ermöglicht die in städtebaulichen Verträgen vereinbarte Beteiligung von Investoren an Infrastrukturen auch die von der Stadtplanung vorgesehenen Zielgebiete zu einem früheren Zeitpunkt zu realisieren, was bei dem Druck, im rasant wachsenden Wien schnell und in großer Anzahl benötigten leistbaren Wohnraum zu schaffen, durchaus sinnvoll erscheint.
Eduard Sekler (30. September 1920 Wien – 1. Mai 2017 Cambridge, Massachusetts)
Mit Architekt Univ. Prof. Dr. Eduard Sekler hat die Architektur einen der großen Denker des Jahrhunderts verloren, der auch für die Wiener Architektengenerationen der Nachkriegszeit von wesentlicher Bedeutung war.
Der unglaublichen Fülle seiner Leistungen, seiner Lehre, Forschung und seines aktiven Mitwirkens an Theorie und Diskurs durch ein Jahrhundert Architekturgeschichte kann ein Nachruf niemals gerecht werden, sondern lediglich einige wenige Facetten in Erinnerung rufen. Sekler hat Generationen von Architekten geprägt und begleitet, war mit wesentlichen Architekten des Jahrhunderts bekannt, hat alle Strömungen und Richtungen der Architekturentwicklung miterlebt.
Parallel galt sein besonderes Engagement der Betätigung zusammen mit internationalen Organisationen zum Thema Cultural Heritage. Als Teilnehmer des Congresses of Architects for Historic Buildings, welcher in Venedig stattfand, war er am Entwurf der berühmten Charta von Venedig sowie an der 1965 erfolgten Gründung von ICOMOS instrumental beteiligt.
Hochhauskonzept: Situationselastisch: Planer(innen) zwischen Traum und Wirklichkeit.
Hochhäuser sind traditionell im Wiener Stadtbild nur punktuelle Randerscheinungen, ihre Realisierung führt jedoch regelmäßig zu hefti- gen Diskussionen unter Kritikern, Bewahrern des historischen Erbes und Befürwortern. Verbindliche Regeln und angemessene Verhaltens- weisen zu Hochhausentwicklungen sind obsolet. Nicht nur Investoren wünschen und fordern Klarheit, sondern auch die damit betrauten Be- amten und die Öffentlichkeit. Im Augenblick befinden sich ungefähr hundert Anfragen zu Hochhäusern in der Warteschleife. Klar ist, dass Hochhäuser keinen nennenswerten Bei- trag zur Lösung des Wohnungsproblems der rasant wachsenden Stadt leisten werden. Ihre Präsenz im Stadtbild kann im gelungenen Fall als akzentuierendes und identitätsstiftendes Symbol zur Gesamterscheinung eines Viertels beitragen, bei mangelnder Qualität oder städtebaulicher Unverträglichkeit jedoch als nicht mehr zu tilgender Schandfleck auf dem Stadtbild lasten.
Schon lange nicht mehr hat ein Projekt die Gemüter so erhitzt. Manche Architekten beschwören plötzlich den Canaletto-Blick, der Stadtplanung wird Konzeptlosigkeit und Verschleuderung öffentlichen Grundes vorgeworfen. Bei dem zum Schandfleck verkommenen Filetgrundstück inmitten der Stadt mit dem in die Jahre gekommenen Hotel, dem Eislaufplatz, der jeden Sommer als „Sand-City“ zweifelhaftes Strandflair vermitteln soll, ist trotz Widmungsgewinn das Risiko für Investor Michael Tojner groß und eine Rendite keineswegs sicher. Weiterlesen.
Neubetrachtung und eindrucksvolle Einblicke in den Entwurfsprozess des Universalkünstlers.
Gleich vorweg. Die Ausstellung ist ein „MUSS“. So wie Hans Hollein Probleme von allen Seiten umkreiste, so umkreisen und kontextualisieren die Ausstellungskuratoren Marlies Wirth vom MAK und Gastkurator Architekt Wilfried Kuehn sein umfangreiches Werk. Der Versuch einer Annäherung an die vielschichtige Denkweise dieser singulären Persönlichkeit erfolgt nicht chronologisch, sondern im Fokussieren und Abstecken von Themenkomplexen.